Bild 1 zeigt die Einzelteile. Den Buchblock kennen wir ja schon aus dem Post von vor einiger Zeit *hüstel* Im Hintergrund meine Werkzeuge, die zur Zeit noch fast komplett in diese schmucke Ledertasche passen.
Hier sieht man den Einband mit dem Rücken und den Deckeln verleimt. Leider habe ich mich ein kleines Bisschen verschätzt was die Grösse des Stoffes angeht. An drei von vier Ecken kann man kleine Lücken erkennen. Ich wollte die Ecken dann mit Leder einfassen, aber das war auch nach dem Schärfen nicht dünn genug. Meine Frau hatte jedoch den rettenden Einfall.
Buchbinderleinen, von dem ich, ohne es zu wissen, eine ganze Rolle habe. Also schnell einen Streifen abgeschnitten, in vier ca. 11 cm lange Streifen geschnitten, mit Leim bestrichen, auf die Ecken geklebt und beschwert, damit sie auch kleben bleiben.
Jo, und irgendwo habe ich gesehen, dass man die einzelnen Lagen dann noch mit Gaze verbinden soll. Aussen einem Buchzeichen das damit besser befestigt werden soll erkenne ich aber keinen wirklichen Vorteil.
So sieht es dann aus, wenn der Buchblock mit der jeweils ersten oder letzten Seite an den Deckeln angeleimt ist, nach dem Pressen.
Das fertige Album. Ein Hochzeitsgeschenk für Freunde. Ein bisschen spät zwar, aber dennoch ein Erfolg. Zumindest was die Freude der Beschenkten angeht. Mussten ja auch fast fünf Jahre darauf warten … 😉
Und von oben. Man erkennt beim Buchrücken eine leichte Unregelmässigkeit. Beim Pressen nach dem Verleimen von Buchblock und Einband/Deckel hatte ich es versäumt, den Rücken auszusparen. Irgendwie hat es mir den ein wenig verschoben.
Warum ich so lange gebraucht habe bis es endlich fertig wurde ist mir inzwischen zum Teil klar geworden: Ich hatte Schiss es zu versauen. Nähen und falzen waren vergleichsweise unspektakulär. Aber vor dem Einband hatte und habe ich immernoch Respekt. DAS sauber hinzukriegen erscheint mir nach wie vor als der schwierigste Teil.
In der Zwischenzeit habe ich jedoch noch zwei weitere Bücher fertiggestellt und kann sagen, dass mit der Übung auch die Erfahrung kommt. Noch etwas Theorie nachholen und dann sollte es gut sein. Es kann also auch deutlich schneller gehen. Fünf Jahre für ein halbes Fotoalbum oder drei Tage für zwei Notitzbücher und die zweite Hälfte des Fotoalbmus. Könnte ich mich daran gewöhnen. 😉
Kompliment, dein erstes Buch schaut besser aus, als meines. Viel Spass beim weiterexperimentieren. Buchbinden macht süchtig. 🙂
Vielen Dank. Hat ja auch lange genug gedauert. 🙂