Die Station:
Neptun – Mehrweltengeschichten.
Und so beginnt es:
»Am Freitagmorgen nach meiner Rückkehr aus der Zukunft erwachte ich lange nach Sonnenaufgang aus einem tiefen und traumlosen Schlaf.«
Zusammenfassung
Kurz: Fortsetzung der „Zeitmaschine“ von H.G. Wells.
Etwas länger: Der Zeitreisende auf seiner zweiten, dritten, … n-ten Reise durch die Zeit(en). Das Buch fängt da an, wo jenes von Wells aufhört. Der Zeitreisende macht sich wieder auf in die Zukunft um Weena vor ihrem Schicksal zu retten. Das misslingt ihm aber, weil er unterwegs merkt, dass er sich in einer anderen Zukunft befindet. Wie vom Blitz getroffen stoppt er die Reise vorzeitig und trifft wie beim ersten Mal auf Morlocks. Allerdings sind die anders.
Auf seinen Reisen trifft er auch auf frühere Ichs, kämpft gegen die zwangsläufigen Bösewichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Meine Meinung
Die Sprache wirkt manchmal etwas gekünstelt altbacken (es handelt sich zwar um die „Fortsetzung“ der Zeitmaschine, aber übertreiben braucht mans nicht), die Figuren – vor allem der Zeitreisende – scheinen etwas arg borniert zu sein (waren die Leute im auslaufenden 19. Jahrhundert so?) und die Handlung … Naja, es ist halt eine Zeitreise- und Mehrweltgeschichte. Das sind einfach zwei streitbare Themengebiete. Trotz all dem Spekulativen finde ich die Art und Weise, wie Stephen Baxter, bzw. der unbekannte Autor, dieses Dillema gelöst hat sehr schön.
Fazit
Wer denkt, er habe schon alles zum Thema Zeitreisen gelesen sollte sich „Zeitschiffe“ zu Gemüte führen. Durch den Einbezug von multiplen Historien lässt sich das grosse bisherige Paradoxon („Was passiert, wenn ich in die Vergangenheit reise und meinen Grossvater töte?“) nicht nur lösen, es ist einfach nicht mehr existent. Aber spätestens wenns ans richtig Eingemachte geht merkt man, dass Zeitreisen halt eben doch nicht ohne „Probleme“ bewerkstelligt werden können.
Mein Fazit: Empfehlung zum Kauf und zum Lesen.
Gesamteindruck
Sprache / Stil: 9/10
Figuren: 7/10
Handlung: 8/10
Schlusswertung: 8/10 Punkte
Zeitschiffe
Heyne / 2004 / 731 Seiten
Stephen Baxter
ISBN: 978-3-453-21091-2